ZAHNPROPHYLAXE: BETTER SAFE THAN SORRY!
Wie wichtig Mundhygiene ist, weiß fast jedes Kind. Doch auch wenn wir noch so gut putzen, einige Stellen können wir zu Hause vor dem Spiegel einfach nicht richtig erreichen. Eine durch individuelle Prophylaxe gepflegte Zahnsubstanz bleibt dauerhaft gesund und macht Ästhetik spürbar: Zahnoberflächen, die so glatt sind, dass man immer wieder mit der Zunge darüberfährt; die neue Sicherheit beim Reden, Lachen und Essen. Nichts kann mehr und besser motivieren selbst gegen Karies und Parodontitis weiter aktiv zu werden!
Prophylaxe – Worum geht’s?
Selbst wer konsequent und gründlich Zähne putzt, kann nicht hundertprozentig verhindern, dass sich an schwer zugänglichen Stellen Zahnstein oder Karies bilden oder sich mal das Zahnfleisch entzündet. Eine elektrische Zahnbürste, der Gebrauch von Mundspülung und Interdentalbürsten für die Zahnzwischenräume sind zwar eine sehr gute Grundlage für die Reinigung Deiner Zähne, doch es ist gut, wenn sich von Zeit zu Zeit ein Profi ein Bild von Deinen Zähnen macht. Deshalb sind die halbjährlichen Kontrollen beim Zahnarzt so wichtig: Er kann Erkrankungen im Mundraum schon im Frühstadium erkennen und Du kannst erfahren, was aus zahnmedizinischer Sicht zu verbessern ist. Das ist clever, denn bei rechtzeitiger Diagnose ist fast immer eine schonende und schmerzarme Behandlung möglich und größere Schäden werden von vornherein vermieden. Die Gesundheit Deiner Zähne solltest Du nicht dem Zufall überlassen: Vorsorge statt Bohrer!
Wie geht gute Zahnprophylaxe?
Gute Zahnprophylaxe findet sowohl beim Zahnarzt, als auch bei Dir zu Hause statt. Eine regelmäßige Zahnkontrolle beim Arzt sollte mindestens einmal, besser zweimal im Jahr erfolgen. Darüber hinaus kannst Du, neben der täglichen Pflege, in regelmäßigen Abständen Dein Putzverhalten auch zu Hause überprüfen, z.B. in dem Du sogenannte Anfärbetabletten verwendest. Diese färben den bakterienhaltigen Zahnbelag ein und Du siehst genau, wo es noch etwas zu tun gibt. Nicht nur für Kinder ein spielerisches Vorgehen – auch für Erwachsene richtig interessant!
Was macht der Zahnarzt bei einem Prophylaxe-Termin?
Die Kontrolluntersuchung hat das Ziel, Krankheiten früh zu erkennen und bei Bedarf Behandlungen einzuleiten. Der Zahnarzt untersucht deshalb alle Zähne und hält in einem Zahnschema fest, welche Zähne fehlen, welche gefüllt, überkront oder ersetzt sind. Zudem achtet der Zahnarzt auf die Mundschleimhaut, auf Zahnfleischtaschen, Zahnstein und auch auf Veränderungen der Zunge. Daneben ist die Entfernung von Zahnstein – auch professionelle Zahnreinigung (PZR) genannt - sinnvoll, weil bakterielle Beläge das Zahnfleisch reizen und zu Entzündungen führen können. Zahnstein kann nämlich nicht mit einer Zahnbürste entfernt werden, da es sich um harte, mineralisiert Plaque handelt. Aus einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann sich eine Entzündung des Zahnhalteapparates entwickeln und zu Knochenabbau führen (Parodontitis). Um dies zu vermeiden, kann der Arzt dank der Prophylaxe früh reagieren bevor eine aufwendige Behandlung notwendig wird. Darüber hinaus können Verfärbungen reduziert werden - und Deine Zähne erstrahlen wieder in gesundem Glanz! Bei dem Parodontal-Screening, als Teil der Prophylaxe, misst der Zahnarzt mit einer kleinen Spezial-Sonde punktuell den Ober- und Unterkiefer auf Zahnfleischtaschen ab. Dieses Verfahren erlaubt eine grobe Abschätzung, ob eine behandlungsbedürftige Parodontitis vorliegt, oder nicht.
Was zahlen die gesetzlichen Krankenkassen?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt Individualprophylaxe bei Kindern bis zum 17. Lebensjahr. Für Erwachsene ist zweimal im Jahr die Kontrolluntersuchung kostenlos, wobei von den Krankenkassen einmal pro Jahr die Zahnsteinentfernung übernommen wird und alle zwei Jahre die Parodontitis-Früherkennung.
Welche weiteren Leistungen gibt es?
Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die professionelle Zahnreinigung (PZR) oder gewähren zumindest einen Zuschuss. In welcher Höhe und unter welchen Bedingungen die Versicherten die Leistung erhalten ist jedoch sehr unterschiedlich. Meist übernehmen Kassen einen mehrheitlichen Anteil der durchschnittlichen Behandlungskosten von 80€. Solche Angebote sind jedoch freiwillige Satzungsleistungen, die jede Krankenkasse selbständig und unabhängig der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (kzbv), beschließen kann. Am Besten schaust Du einfach auf der Website deiner Krankenkasse nach oder rufst an! Weitere Vorteile bieten natürlich private Zusatzversicherungen.